Journée d’études franco-allemande Freiburg-Lyon

Montag, 3. Mai 2021 | 

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Nachdem der für 2020 geplante Studientag in Lyon coronabedingt abgesagt werden musste und somit kein persönlicher Austausch zwischen den deutschen und französischen Studierenden des Masterstudiengangs „Interkulturelle Studien – Deutschland und Frankreich“ stattgefunden hat, wurde das diesjährige Treffen vom 12. bis 13. April 2021 online durchgeführt – zwar ein Kompromiss, aber eine gelungene Premiere!

freiburg-5259192_1920Normalerweise reisen die Studierenden des ersten Masterjahres gemeinsam mit den Studiengangsverantwortlichen des Frankreich-Zentrums für die alljährliche Journée d’études nach Lyon, um mit den dortigen Kooperationspartnerinnen und Studierenden des zweiten Masterjahres ins Gespräch zu kommen, den zukünftigen Studienort kennenzulernen und sich ein Bild von den Masterarbeitsprojekten zu machen. Allerdings ist von „Normalität“ auch in diesem Jahr keine Spur und so wurde kurzerhand umdisponiert und ein Onlinetreffen organisiert.

Viele von uns dürften mittlerweile wahre Profis in puncto Videokonferenzen, Online-Meetings, Video-Chats oder Webinaren sein, bei manch einem hat sich sicherlich nach der anfänglichen Aufregung sogar eine gewisse Erschöpfung eingeschlichen. Doch von der sogenannten Zoom-Fatigue war an den zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Web nichts zu spüren. Das lag sicherlich auch an der Idee, den ersten Nachmittag mit einem „Icebreaker“ zu beginnen, einem kleinen Spiel zum „Auftauen“. Hierfür wurden alle Studierenden dazu aufgefordert, einen Lieblingsort in Freiburg bzw. Lyon zu nennen, der dann für alle sichtbar auf ein Whiteboard projiziert wurde. Neben den Klassikern wie das Rhône-Ufer in Lyon oder der Schlossberg in Freiburg waren auch solch „exotische“ Orte wie der „beste Dönerladen der Stadt“ dabei und so wurden die beiden Gruppen innerhalb kurzer Zeit auf einen virtuellen Spaziergang mitgenommen, der den geselligen Teil der Studienfahrt zwar nicht vollständig ersetzen konnte, aber zumindest für eine gelöste Atmosphäre gesorgt hat. Im Anschluss daran hatten Studierende und Koordinatoren Gelegenheit, sich jeweils für weiterführende Gespräche zurückzuziehen.

Beigewohnt haben der Journée d’études auf Freiburger Seite Barbara Schmitz, Daniel Jacob und Guillaume Fiedler-Plas sowie Dorota Dakowska und Julia Bonaccorsi von der Université Lumière lyon-5302646_1920Lyon 2 und Anne Lagny von der École normale supérieure de Lyon. Neu dabei gewesen ist Marie-Therese Mäder, die am 15. März 2021 die Vertretung von Eva Coydon als Geschäftsführerin der Studiengänge des Frankreich-Zentrums übernommen hat. Sie hat durch den Dienstagvormittag geführt, der einerseits den Studierenden und ihren Masterarbeiten aus den Spezialisierungsbereichen Histoire und Science politique gewidmet war, andererseits der Vorstellung des binationalen Promotionsprojektes von Theresa Ehret, die aus historischer Perspektive zum Elsass unter nationalsozialistischer Besatzung forscht. Theresa Ehret hat zunächst Geschichte und Französisch auf Gymnasiallehramt an der Universität Freiburg studiert und wird nunmehr durch ein Stipendium des Europäischen Doktorandenkollegs der Université de Strasbourg finanziert. Sie ist zudem aktives Mitglied der deutsch-französischen Nachwuchsforschergruppe GIRAF-IFFD, die sich der wissenschaftlichen Vernetzung und des Dialogs mit verschiedenen französischen und deutschen Institutionen verschrieben hat und u.a. einen Stammtisch in Freiburg unterhält. Die Studierenden hörten gespannt zu und ließen sich bis in die Mittagspause hinein, in der über die Videoplattform „Wonder“ kommuniziert werden konnte, über die Möglichkeiten einer Doppelbetreuung beraten.

Der Nachmittag war schließlich wieder für die Besprechung der Masterarbeiten reserviert und wurde von Julia Bonaccorsi moderiert. Zur Debatte standen zwei Projekte aus den Spezialisierungsbereichen der Université Lumière Lyon 2 (Information-Communication, Sociologie) und ein Projekt zur vergleichenden Literaturwissenschaft (Langues, Littératures et Civilisations étrangères et régionales) der École normale supérieure. Es wurde rege diskutiert und nachgefragt, insbesondere zur Realisierbarkeit der Vorhaben und der methodischen Herangehensweisen. Beschlossen wurde dieser zweite Studientag mit einer offenen Fragerunde, in der nicht nur Organisatorisches, sondern auch Persönliches zur Sprache kam. Am wohl größten war der Wunsch nach sozialen Kontakten und einer Rückkehr zum Präsenzunterricht. Hoffen wir, dass wir im nächsten Jahr wieder nach Lyon reisen können!

Verfasst von Dr. Marie-Therese Mäder

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